CONCOURSVELO 2019 STORY

#089 Alex Beeler
– 1954 Weber Rad Zürich BS

– 1. Platz STORY

„Als Bruno Schneider 1953 bei Weber Rad in Zürich seine Lehre als Velomechaniker antrat, gab es eine Besonderheit in seinem Lehrvertrag: als Teil seiner Lehre würde er sein eigenes Velo bauen, das war dann auch Teil seines Lehrlingslohnes. Und was für ein Velo … eigentlich Tour-de-Suisse-tauglich, mit dem Schnellsten, was Campagnolo damals im Angebot hatte. Aber ausgestattet, um damit jeden Tag zur Arbeit zu fahren, mit Licht und Schutzblechen in Leichtbau, lackiert in seiner Lieblingsfarbe, dazu Chrom, feinstes Pinstriping und seine Initialen auf dem Sattelrohr. Schneider hegte seinen Schatz bis zum Tode. Das Velo ist bis auf Serviceteile und den vorderen Wechsler noch absolut original und unrestauriert.“

 

weitere eingereichte Stories, nach Startnummer sortiert
further submitted stories sorted by start number

 

#001 Stefan Schaefter
– 1971 Jo Routens Velo de Course
„Jo Routens war neben Alex Singer und René Herse eine wichtige Figur in der Französischen Velo-Couturier Szene. Nach ihrer Blütezeit in den 30er- bis 50er-Jahren wurden sie von motorisierten Fortbewegungsmitteln vom Markt verdrängt. Teuer und von Hand gefertigt, glänzten diese Velos mit kunstfertig gemachten Rahmen und ausgefeilten Details. Hauptsächlich fertigte man sogenannte Randonneur Tourenvelos, Rennräder blieben die Ausnahme. Meist mit Anbauteilen aus nationaler Fertigung ausgerüstet, erscheint dieses vergleichsweise billig gemachte und billig anmutende Material aus heutiger Sicht unpassend, ist aber vollkommen original.“

 

#002 Doris Moser
– 1962 Masi Special
„Für manche Frau ist eine Perlenkette das Schönste. Für mich ist das kleine Masi die Perle in meinem Leben! Ich kann diese Perle nicht tragen, ich fliege auf ihr!“

 

#003 Florian Giger
– 2018 Giger Bicycles Jungle Boy
„Inspiriert von Comics, Filmen und alten Mountain Bike-Zeitschriften ist mein erster Touren-Offroader entstanden.“

 

#004 Stephan Veit
– 2018 Christian Pyttel / Stephan Veit Velo Sulmissa
„Seit vielen Jahren hatte ich den Wunsch, bei der Entstehung eines eigenen Rennrahmens aktiv dabei zu sein. 2017 habe ich mir diesen Wunsch erfüllt, bei der Rahmenbaulegende Christian Pyttel in Rastatt einen Rahmenbaukurs belegt und mit ihm zusammen in klassischer Handarbeit, diesen muffenlosen Stahlrahmen gebaut. Bei der Lackierung, der Verchromung und der Auswahl der Komponenten war es das Ziel, ein klassisch anmutendes Rennrad mit aktueller Technik auf die Räder zu stellen. Da die finalen Arbeiten – wie die Oberflächenbehandlung mit Feile und Schleifpapier sowie die Lackierung – in meiner Heimat stattgefunden haben, sollte das Rad auch einen Namen bekommen, der an meine Heimat erinnert. Das „Velo Sulmissa“, das Oberndorfer Rennrad, hat seinen Namen von der ersten urkundlichen Erwähnung meines Heimatortes Solms-Oberndorf (in Mittelhessen / Deutschland) im Jahre 788 – „Sulmissa“ – erhalten.“

 

#005 Jens Petersohn
– 1889 CLEMENT & Cie Clément No.2.
„Der Aufbau meines HUMBER Bj. 1895 hat so viel Spaß gemacht, dass was luftloses hermusste – und da stand es dann plötzlich vor mir, im Jahr 2017, auf dem Teilemarkt beim Welttreffen der Alteisen-„Verrückten“: Das CLEMENT No.2. Es war Liebe auf den ersten Blick. Ein Finanzplan musste her. Zwei alte Rennräder wurden verkauft, dann hat meine Frau eingewilligt, und ich brauchte keine Bank zu überfallen. Viel musste nicht ersetzt werden, um das Rad fahrbar zu machen, bloss die Satteldecke wurde erneuert. Anfangs März 2018 war alles fertig – und dann begann das Drama mit den Vollgummireifen, welche ich erst im Dezember bekommen hab. Das gute Stück wurde noch mit zeittypischen Zubehör wie Schirm, Klingel und Lampe ergänzt, und da steht es nun, im kombinierten Hobby-Gäste-Wohlfühlzimmer.“

 

#008 Christian Lehmann
– 1995 Pirate Bike Designs (Wiesmann) Mr. X
„1998 am Pizza Cup (den ich übrigens gewann) sah ich dieses eine Bike! Ein Wiesmann! Unerreichbar! Perfekt! 20 Jahre später: Ein Zufalls-Kellerfund: Erster 18“ Pirate-Rahmen (PX8001). Fillet brazed by Florian Wiesmann. Nasslackiert bei Herzog in Appenzell. Und dann begann ich, die passenden Teile zu suchen. Back-to-the-Future-Build-Up. “

 

#010 Marc Wohler
– 2018 TURNER SUSPENSION BICYCLES CYCLOSYS
„Ich wollte ein CX Bike für meine Frau aufbauen. Da ich ja der „Profi“ bin, hatte ich alles schon im Kopf und auch gleich alle Parts bestellt. Die Farbe der Parts kam dann allerdings gar nicht gut an, ich musste fast alles neu bestellen. Das Bike ist nun ganz aber ganz nach dem Geschmack von Ladina; und mit den anderen Parts habe ich nochmals ein Bike für mich aufgebaut: Win-win.“

 

#011 Max Küng (präsentiert von Christian Lehmann)
– 2018 Open U.P.
„Als Bube und auch später wollte ich immer ein KLEIN in dieser Glacé-Lackierung, aber ich hatte nie das Geld dafür. Jetzt im hohen Alter konnte ich mir eine solche Lackierung endlich leisten. Bin zwar wieder pleite, dafür aber auch happy.“

 

#014 Michael Thorn
– 1982, SIMONATO Italy Oscar Simonato
„My favorite wallqueen. I can spend hours in front of her while listening music, having at least one drink and detecting beautiful details any time my eyes keep sticking on her.“

 

#015 Manfred Preuss
– 1981 Gitane Aero TT
„Vermutlich das Velo mit der längsten Anreise. Es wurde gerade aus Australien importiert. Das lang ersehnte Highlight meiner kleinen Aero-Sammlung.“

 

#017 Marcel Butty
– um 1945 Richli Zürich Mechanikervelo
„Emil „Emilio“ Richli fuhr Verfolgungsrennen und betrieb im Zürcher Kreis 4 eine Velowerkstatt. Es wurden dort bis in die 40-er Jahre auch Velos nach Kundenwünschen gebaut. Basis ist ein Rennrad jener Zeit (Rahmen, Versol-Schaltung, Collé-Felgen, innenverlegte Bremszüge), versehen mit Schutzblechen, Licht, Gepäckträger, Komfortlenker, normalen Pedalen. Ein solches Velo konnte sich kein Arbeiter leisten. Brockifund, zunächst als Bahnhofvelo genutzt.
 P.S. Mein Wissen zu dem Velo stammt von meinem Onkel Emil Nagler, der in den 30-er Jahren selbst Velorennen fuhr und gleichzeitig Fussball in der obersten Liga spielte. Er kannte Richli und war auf der Radrennbahn, als Richli sich bei einem Steherrennen das Genick brach.“

 

#018 Flash Weldon
– 2005 Hetchins Earls Court Two special order
„Is there a story about it? Well, I saw my first Hetchins in the 1970s. I was bowled over by the elegant lugwork, the curly stays, and the fine workmanship. I wanted one, but I did not think I would ever have enough money to buy one; I was only a teenager at the time and the price of a Hetchins was beyond my means. Years went by and I gradually acquired some used Hetchins. But I still wanted one made for me. Finally, in 2005, I decided it was time to order one made for me. By that time, Hetchins were making only about 12 per year. I acquired a set of unused Hetchins lugs from 1948 and sent them to the Hetchins workshop with instructions to make me „something special.“ You see the result: a reprise of the SHOW bike made in 1948 for Hyman Hetchin, the founder of the company.“

 

#019 Philipp Lanz
– 1999 Trek Limited Edition
„Mein erstes Carbonrad war ein Trek 5200 aus den frühen 90ern, für mich eine der schönsten Rahmenformen bis heute. Das gelbe Trek ist von der Form bis auf kleine Veränderungen immer noch fast baugleich zu dem Urmodell und die erste Limitierung unter Lance Armstrong gewesen, welche zu „Ehren“ des „Ersten“ Toursieges 1999 gebaut wurde. Für Trek Fans wie mich, ist das gelbe Trek etwas ganz besonderes. In Freiburg habe ich das Rad mehrmals gesehen, bis es dann im Internet angeboten wurde, da habe ich sofort zugeschlagen. Wie ich es immer mit meinen Rädern mache, habe ich auch dieses Rad unikatisiert mit weißen Schalt und Bremshüllen und einem Cinelli Lenkerband in Stars and Stripes Optik, die sich überall am Rad wieder findet.“

 

#020 Patrick Dreier
– 2018 DREIERCYCLES KONTRAPUNKT
„Klassisch-zeitgemäss, aggressiv-harmonisch, handgemacht-perfektionistisch – ich suchte den höchstmöglichen Kontrast. Dafür schloss ich mich zwei Wochen in meine Werkstatt ein und investierte 10 Jahre meiner Lebenszeit. Jede Komponente wurde angepasst, aufbereitet, neu gebaut, wieder in den Gesamtkontext gestellt, verworfen, wieder neu gebaut, bis das Gesamtbild meinen Ansprüchen genügte. Dann sass ich da und versuchte zu begreifen, was ich da gebaut habe. Eine Frage bleibt: Was zur Hölle ziehe ich beim Fahren dazu an?“

 

#022 Elie Vanvlasselaer
– um 1950 – 60 Jaguar
„This bike was bought in a small bike shop in the south of France during a holiday. The buyer thought he would bring it to Switzerland and sell it on Ricardo to make a lot of profit. It was re-listed over and over again with no prevail. After 3 months I decided to visit the seller and make him an offer. He told me that he payed at least 30% more than I was offering him. I explained that Ricardo probably wasn’t the right place to sell this type of bike. He accepted my offer, seen it probably was the only offer he got. Since this sale, his son has bought quite a few vintage parts from my shop.“

 

#023 Marcel Wehrli
– 1969 Masi Speciale Team
„Velo wurde umlackiert und als City Singlespeed missbraucht und geplündert.  Vor circa acht Jahren als Ferretti Masi erkannt und wieder in Originalzustand zurückgebaut.“

 

#024 Steve Sommerfeld (präsentiert von Beni Kuci)
– 1993 Softride EXCITE ACE 3
„Irgendwann vor 15 Jahren einem Typen in der Nähe von Darmstadt abgezwackt, der haufenweise Bonanzaräder, Softrides und Yamaha SR Töffs sammelte. Nebenbei absolvierte er noch ziemlich erfolgreich Triathlon-Wettkämpfe auf Halbdistanz und Iron-Man. Original Zustand ausgestattet mit dem einfachen Shimano 600 hat das Rad mich schnell rund 25’000km von A nach B gebracht, in jeder Jahreszeit. Dies waren Trainingsausfahrten, nicht offizielle UCI Wettkämpfe (Aufgrund des 2001 verhängten Verbotes für Beam-Bikes wegen Wettbewerbsvorteil) – und vor allem war es der Weg zur Arbeit mit der anschliessenden Entspannungsausfahrt. Leider hat das Rad dabei auch ziemlich viel gelitten. Aus diesem Grund wurde es sorgfältig und liebevoll im Jahr 2018 wieder aufgemöbelt. Basis war hier die alte Tradition des Softrides – grosse Kurbel, Kettenblatt und der Aufsatzlenker mit der Grip-Schaltung – beizubehalten und trotz alledem mit ein wenig neuer Technik zu verbinden. “

 

#025 Urs Ruckstuhl
– 1914 Schwalbe  Gebr.Rüegg Uster Tourenrad
„Dieses Rad wurde 1914 vom Hersteller Gebr. Rüegg in Uster speziell vernickelt und die Gabel ziseliert als Ausstellungmodell zur Landesaustellung 1914. Danach für Fr. 450.- an den Sägereibesitzer Schaufelberger in Steg (Tösstal) verkauft.“

 

#026 Carlo Azzini
– 1928 Umberto Dei Pista
„Awarded it to auction of Sotheby’s in Milan, the bike has been untouched (except for rubber), later on we discover that this bike has been bought by an enthusiast which found it in a Milan’s cellar. The bike clearly has not been used, infact it has its own “white parts” such like handlebar,  Humber Crankset, original leather of the saddle and the copal decal.
It’s a master piece of history of the italian track bikes, due to it’s preserved painting and conditions, looking at it is clear that has been saved by the rough environment of the Milanese 20s and 30s racing by an old enthusiast which give the possibility to observe the full original conditions of the golden era of the track bike.“

 

#028 Florian Wiesmann
– 2017 Wiesmann F2814S
„Die Idee hinter diesem Rad ist, die Integration von Komponenten ins Gesamtkonzept voranzutreiben, wo möglich aber trotzdem auf Standardteile zurückzugreifen, um ein kommerzielles Produkt zu ermöglichen.“

 

#029 Martin Hotan
– 2017 SingleBe Cycles Tom Kutin (CZE) Reynolds 853 Custom Paragon Machine Works
„Hatte einfach Bock auf ein reelles Velo aus gutem Stahl, dass universell einsetzbar ist – wollte ein paar meiner Erfahrungen mit einfliessen lassen – und der Paintjob sollte auch polarisieren …“

 

#030 Judith und Tobias Listl
– 1982 Altinger Renntandem
„Wilhelm Altinger, Rennrahmenbauer aus München, konstruierte in den späten 1970er und 1980er Jahren Rennrahmen aus Reynoldsstahl in Perfektion. Dieses Renntandem ist das zweite von nur sieben gebauten Renntandems. Es wurde im laufenden Messebetrieb in Barcelona als Anschauungsstück gebaut. Die Perfektion seiner Arbeit zeigt sich u.a. in den angelöteten Bremsachsen, der eigens hergestellten, verstärkten Gabelkrone, der innovativen Doppelhinterbremse und den Schaltzugführungen. Wir machten unser Altinger Renntandem in Hamburg ausfindig und haben es zurück in seine Heimat nach München überführt.“

 

#031 Reto Trachsel
– 2018 REVLREVL CYCLES EN003
„Ich habe den Rahmen als Prototyp geschweisst und in die USA in die Ferien mitgenommen. Auf dem berühmten Monarch Crest Trail schlug mir ein tellergrosser Stein gegen das Unterrohr. Trotz Beule konnte ich problemlos weiterfahren. Dieses Souvenir ist zum Glück reparierbar. That’s why steel is real!“

 

#032 Stefan Utz
– 1994 Specialized S-Works Ultimate
„Restauriert in der Schweiz. MTB News Classic Contest Winner 2014.“

 

#033 Thorsten Schaaf
– 1991 Basso Laguna
„Das Basso Laguna stand schon lange auf meiner Wunschliste, nachdem ich Bilder des Rades von der Mailänder Messe 1991 auf einem „Tour“-Titel gesehen hatte. Gebaut wurde es nach Vorgaben von Alcide Basso bei den amerikanischen Carbon-Pionieren Aegis in Maine, USA. Wie der Zufall so spielt, erfuhr ich über mehrere Ecken, dass das „Objekt meiner Begierde“ zum Verkauf stünde. Ein bekannter Musikerkollege, den ich seit vielen Jahren aus den Augen verloren hatte, war nach zähen Verhandlungen bereit, sich von dem guten Stück zu trennen. Es hatte mich nach 25 Jahren endlich gefunden.“

 

#034 Bruno Peris Renggli
– 2018 Alcor Cycles Alpendohle
„Hohe und majestätische Berge. Die Welt der Alpendohle. Stundenlange Anstiege, dann schnelle und kurvige Abfahrten. Die Umgebung prägt den Charakter.“

 

#035 Andreas Schabbach
– 2018 Van Nicholas Skeiron Disc
„Da dem Andreas zum wiederholten Male sein Velo unter dem Popo wegverkauft wurde (durch den Christian Berra), bekommt er nun einen adäquaten Ersatz. Generell werden seit geraumer Zeit alle Ausstellungsvelos bei ChezVelo nur noch in passender Grösse für den Andreas gebaut!“

 

#036 Christian Berra
– 2019 Rondo HURT CF
Der Wunsch ein Rennvelo im Gelände zu fahren bekommt mit dem Rondo Hurt eine neue Dimension. Mittels variabler Geometrie und Varianten 700C oder 650B Rädern lässt sich alles meistern. Der Rahmen ist direkt ab Werk eingeflogen und das Velo ist eines der ersten verfügbaren auf dem Markt. Custom aufgebaut mit der neusten Campagnolo Record-Gruppe.“

 

#039 Christian Bláha
– 2015 Patria, „BLÁHA No. 1“ / EPAC* Randonneur (*Electrical Power Assist Cycle)
„Es war einmal im Jahr 2005, da wurde es Zeit für sein erstes Velo auf Schweizer Boden. Nach 17-jähriger Velo-Abstinenz (selbstbauen und fahren) wurde der Wunsch nach einer Massanfertigung erfüllt.  Nach monatelangen und erschöpfenden Besprechungen im Veloladen wurde endlich der Startschuss für die Fertigung gegeben. Wieder frisch infiziert vom Velo-Virus musste die Wartezeit bis zur Lieferung überbrückt werden, und für das noch nicht gelieferte Velo wurden während dieser Zeit ausgefallenere Komponenten zur Verfeinerung gesucht … und gefunden.  Kaum geliefert und ausgepackt, musste das noch nicht eingefahrene Velo mit den neu gefundenen Komponenten bestückt werden. Was lange fährt, wird endlich gut – und wenn es nicht für Umbauten in der Werkstatt steht, dann ist es auch an schönen Tagen heute noch auf Strassen Zürichs zu sehen.“

 

#041 Casper Mangold
– 2017 Speedvagen Urban Racer Custom
„Der unglaubliche Fahrspass auf meinem 2009 Speedvagen CXSS Cross-Eingänger (letztjähriger 3. Concours-Platz Kategorie Offroad) ruft nach mehr – auch bei meinem täglichen Ritt in die Stadt: Ich lasse mir bei Speedvagen von Sasha White den Urban Racer bauen. Im harten quotidiennellen Einsatz mache ich viele einschlägige Begegnungen mit unseren Freunden und Helfern der Basler Polizei. Der Spass wird mit der Zeit einfach zu teuer und ich lasse mir von Sasha die Gabel für den Anbau einer Bremshalterung verschönern. Zuvor war der kabelfreie Urban Racer splitternackt, wild und charaktereigen, heute ist er ein akzeptiertes, frivoles Stadtoriginal. Der infinitive Spass ist geblieben.“

 

#043 André Schwyn
– 1989 Audi Quattro Pikes Peak (Limited Edition Nr. 18/150)
„1986 wurde von Gary Helfrich das weltweit erste Titanium MTB zusammengeschweisst, und schon 1988 überraschte Marin Bikes mit dem Supermodell Team Titanium die MTB Welt. 1987 jagte Walter Röhrl ausgerüstet mit einem weissen 1000 PS starken Audi Quattro Sport dem Himmel entgegen und kam mit noch nie dagewesener Bestzeit auf dem Pikes Peak an. Der Verwaltungsrat von Quattro GmbH war so begeistert von Röhrls Sieg, dass sie auf der Basis des Marin Team Titanium das Quattro Pikes Peak als limitierte Auflage herstellen liessen. Als Käufer eines Audi Quattro Sport (S1) mit 450 PS konnte man ein Pikes Peak dazu bekommen. Ein ehemaliger S1 Fahrer hatte „zwei alte Fahrräder rumstehen“ (Originalzitat) und fragte mich 2017 an, ob ich Interesse daran hätte. :-)“

 

 

 

 

 

#046 Lucas Linder
– um 1955 Cycles Müller Binningen Bahnvelo
„Pirelli sei Dank! Das Velo mit seinen chromglänzenden Nervex-Muffen, der wunderschönen Lackierung und dem schwungvollen Schriftzug „Cycles Müller Binningen“ eroberte sofort mein Sammlerherz – und sein Besitzer, froh, eine „Altlast“ loszuwerden, überlies mir das edle Stück für „’n Appel und ’n Ei“. In freudiger Erwartung seiner Neidesblässe wollte ich meine Trouvaille gleich tags darauf einem Kollegen vorzuführen und bog in die, vom Volksmund „Santihans Bärg“ genannte, steil abfallende Strasse ein. Die Drosselung der Geschwindigkeit mit Starrlauf hatte ich schon ganz gut im Griff, als plötzlich mein edler Bock Fahrt aufnahm – und immer schneller ging’s den Berg hinunter, wohl mit dem Ziel: Weg mit dem stolzen Pfau, runter vom getunten Sattel und ab in den Strassengraben mit ihm. Dank meinen abriebfesten Vibram® Gummisohlen (übrigens eine Erfindung des italienischen Bergsteigers Vitale Bramani, der die geniale Idee hatte, die vom Autoreifenhersteller Pirelli entwickelte Technologie auch für Schuhe zu nutzen) gelang die einem Bahnmeister wohl unwürdige, aber jetzt unerlässliche Notbremsung. Was ein echter Bahnmeister sicherlich gewusst hätte: Auf Velodromen waren in den guten alten Tagen des Bahnrennsports das Kontern des Starrlaufs verboten, so konnte sich der Zahnkranz bei heftigen Bremsmanövern lösen – und was der geneigte Leser daraus schliessen kann: Der edle „Müller“ ist im Originalzustand; und Wissen ist Leben!“

 

#048 Werner Mundschin
– um 1930 Le Velocar Modèle Confort-Luxe
„Wie ich eher wiederwillig zu diesem besonderen Fahrzeug kam: Ein Sammler aus dem Bernbiet wollte dieses Fahrzeug aus Platzgründen verkaufen und von mir den Verkaufswert erfahren. Wohl nicht ungewollt, weckte er dadurch mein Interesse an diesem seltenen Modell «Confort-Luxe». Kaufen wollte ich es jedoch nicht, und der vorgeschlagene Tausch gegen einen Motorroller war ihm zu wenig. So schien die Sache gelaufen. Nach geraumer Zeit rief mich der Sammler erneut an, er sei nun im Bad Bubendorf samt geladenem Velocar und möchte jetzt den Tausch vollziehen. Etwas überrumpelt wollte ich zunächst das «Geschenk» ablehnen und suchte nach passenden Ausreden, aber – wie die Geschichte zeigt – ohne Erfolg.“

 

#049 Martin Rühl
– um 1963 Pogliaghi Italcorse Extraleggero
„Das Velo stammt von einem Industriellen und grossen Radsportgönner. Bei einer seiner Sonntagsausfahrten geriet er mit den Velo in Strassenbahnschienen und stürzte schwer. Das beschädigte Velo verschwand dann für fast 45 Jahre in einer Garage, bis mir ein befreundeter Sammler einen Tipp gab, und ich das Velo von der Witwe des Besitzers erstehen konnte.“

 

#050 Georg Rühl
– 1992 Funk Combat Titanium
„Daryl Funk war ein MTB Pionier der ersten Stunde und war der Erste, der beim MTB die Kettenstreben über die Kettenblätter und die Kette legte. Die hochgelegten Kettenstreben lösten das Problem der Kettenklemmer, und durch den kürzeren Radstand wurden die MTBs wendiger und die Traktion wurde besser.“

 

#051 Alex Beeler
– 2004 Walser Model 5
„Der Schweizer Andy Walser war eigentlich Skeleton-Schlittenbauer, revolutionierte aber ab Ende der 90er auch die Aerodynamik bei Zeitfahrvelos. Viele Top-Profis – wie etwa Jan Ullrich – nutzten seine Räder bei Pro-Tour-Events, zumeist versehen mit Aufklebern des offiziellen Team-Ausrüsters, in Ullrichs Fall etwa Bianchi oder Giant. Ein Walser kostete für damalige Verhältnisse astronomische 20 000 CHF. Mit dem ausgestellten Rad gewann die Schweizerin Karin Thürig 2004 die Zeitfahr-WM und Olympia-Bronze.“

 

#052 Beat Baumgartner
– 2015 BEDOVDELO HARD TAIL
„Das Bike wurde für einen guten Kunden (sein zweiter Massrahmen) auf Mass gebaut. Die gesamte Geometrie ist nach seinen Vorstellungen gebaut. Die Kabelführungen mussten genau nach seinen Vorstellungen realisiert werden, was aber zu etwas mehr Gewicht führte. Weil der Rahmen am Ende 200g schwerer als vorausgesagt war, musste dieser für zwei Jahre über dem Kamin hängen. Nun hat mein bester Freund und Mitbewohner den Rahmen dem ursprünglichen Kunden abgekauft und aufgebaut.“

 

#053 Stefan Schmidhofer
– 2018 Cherubim Triplecrown
„Vor vielen Jahren hatte ich mir an einem verregneten Sonntag zufällig einige Videos von Keirin Rennen angesehen. Die Faszination für den Sport, alles drum herum und insbesondere die Räder ist seither geblieben. Im letzten Jahr habe ich schliesslich meinen Wunschzettel vervollständigt und ein Bahnrad samt Komponenten in einem ersten Wurf konkretisiert. Während Cherubim meinen Rahmen herstellte, konnte ich mir noch viele Varianten für den Aufbau ausmalen – und wie so oft kam es anders als ursprünglich gedacht. Im allerletzten Moment habe ich mich bei der Rahmenfarbe umentschieden, auch den Aufbau habe ich nicht ausschliesslich mit NJS-Teilen realisiert, dafür einige markante Teile in schwarz verwendet. Und wie heisst es so schön? „Dieses war der erste Streich, doch der zweite folgt sogleich“ – ich bin auf den Geschmack gekommen und präsentiere gern mein zweites Bahnrad aus Japan, ein Samson Illusion.“

 

#054 Michel Röthlisberger
– 2018 Elian Cycles X OBST&GEMÜSE, Ltd. Version 1/20 Ultimate eCargobike ltd.
„Design, Qualität, handgefertigt, Transport und Modularität haben OBST&GEMÜSE von Anfang an begleitet, inspiriert und angetrieben. Ihre Definition wurde zum 10-jährigen Jubiläum in Zusammenarbeit mit dem niederländischen Rahmenbauer Elian Cycles auf zwei Räder gebracht. Gemeinsam haben sie sich der Herausforderung gestellt, das perfekte Cargo-Fahrrad zu entwickeln. Das Elian X OBST&GEMÜSE Ultimate eCargo eben. Und so kann Schweres mit Leichtigkeit transportiert werden.“

 

#055 Bjoern Aeschlimann
– 2019 dead rabbit Geo29/ Short Travel Enduro/ Trail
„Viele Leute fragen mich, wieso „dead rabbit“, hast du einmal einen armen Hasen überfahren? Natürlich nicht, ich könnte keinem Hasen etwas zu leide tun. Der Name hat verschiedene andere Gründe, die ich gerne erkläre. Da ich nur Bikes baue, die ich selber gerne fahre, ist das Geo29 als Spassbike konzipiert und macht fast alles mit, von Trail bis Bikepark. Deshalb ist der Rahmen auch Pulverbeschichtet und hat zusätzlich noch eine Klarlackschicht. Das ambitionierte Ziel von dead rabbit bike ist, durch die eigene Fertigung wieder ein kleines Stück Rahmenbau zurück in die Schweiz zu holen. “

 

#058 Daniel Sollberger
– 2019 BMC Timemachine Road 01 MOD
„Nach 6 Jahren Veloabstinenz hat mich das Velofieber wieder gepackt. Erfolgreich vom Weightweenie-Virus kuriert, Stand für das Projekt die Aerodynamik im Vordergrund. Heraus gekommen ist ein pfeilschneller Rennhobel, der sich in dieser Konfiguration in den Bergen wohl eher nicht wohl fühlt, dafür auf Flachetappen seine Muskeln spielen lässt.“

 

#059 Daniel Sollberger
– 2014 BMC Trackmachine TR01
„Bin grad am Frühlingsputz.“

 

#060 Michael Buchegger
– 2018 Stelbel Nina
„Ursprünglich zu Hause in Rodano, ausserhalb Mailand, produzierte Stelbel ab 1973 bis 1990 TIG-geschweisste, muffenlose Rennräder. Stelio Belletti war ein Pionier in diesem Bereich und war der erste Rahmenbauer überhaupt, welcher sich an TIG-geschweissten Rahmen versuchte. 2013 wurde Stelbel in Bergamo durch eine Zusammenarbeit von CicliCorsaClassico und dem unterdessen 86-jährigen Stelio Belletti wiederbelebt. Neben diversen massgeschneiderten Rode-Modellen, klassisch wie auch modern, wurde mit dem Modell „Nina“ ein muffenloser Cyclocross-Rahmen auf den Markt gebracht. „Nina“ ist abgeleitet vom Namen „Lina“ – Stelio Bellettis Frau. Auf Ihre Bitten hin, wurde der Modell-Name im letzten Moment aber noch angepasst, da Sie in Ihrer ganzen Bescheidenheit dann doch lieber nicht namentlich verewigt werden wollte.“

 

#061 Stefan Schaefter
– 1995 Hetchins Magnum Opus
„Dieses Hetchins setzt einen Markstein in meiner Velosammlerkarriere. In den frühen 90er-Jahren erschien das Foto-Dokubuch „Velo Total“ in deutscher Auflage. Auf dem Covertitel war gross ein solches Hetchins mit den langen und ornamentierten Verbindungsmuffen abgebildet. Das machte mich so an, dass ich mit dem Hersteller Kontakt aufnahm. Alles per Briefwechsel, das www steckte noch in den Kinderschuhen und war für dieses Unterfangen noch nicht brauchbar. 1995 baute mir dann der damalige Inhaber, Mister David Miller, einen Rahmen mit Vermassung und Lackierung nach meinen Angaben. Ausgelegt als „Single-Speed“ mit Strassengeometrie und Bahnausfallenden, nahm es eine spätere Hipsterwelle vorweg, die sogenannten Fixies, die in den Nullerjahren die Städte überschwemmten…“

 

#062 Doris Moser
– um 1975 JCG Special
„Dieser JC G Special Randonneur (Tourenrad) bleibt im Moment noch ein kleines Mysterium. Gebaut im Stile der grossen französchischen Rahmenkünstler à la René Herse oder Alex Singer und mit besten und leichten Anbauteilen ausgestattet (z.B. O.M.A.S. Titan-Tretlagern), ist leider nicht klar, wer hinter dem Synonym „JC G“ stecken mag. Details und Ausführung des Rahmenbaus deuten auf Fachkenntnis und Handwerkskunst hin. Das war sicher nicht das erste Velo, welches JC.G. gebaut hat. Vielleicht hat ein werter Leser Informationen zu diesem Fahrrad?“

 

#063 Steve Sommerfeld (präsentiert von Beni Kuci)
– 2008 FES 899-1
„Das Rad war in Peking bei den Paralympics und hatte jeweils Platz 5 im Teamsprint wie auch im 1000m-Zeitfahren belegt. Kurz zuvor wurde auch der Weltmeistertitel in 1000m-Zeitfahren mit dem Rad gewonnen. Gebaut für einen Ausnahmesportler, der – so tragisch es klingt – beim Abriss der alten Bahn- und Mehrzweckhalle seine Hand abgetrennt hatte. Heute steht hier das berühmte Berliner Velodrom im Europasportpark. Ist über Umwege in meine Sammlung gekommen – und ist auch vereinzelt immer noch aktiv im Einsatz. Auch hier noch ziemlich erfolgreich bei einigen Donnerstagsabendrennen in Grenchen. Wie soll es anders sein: Paradedisziplinen 500m-Zeitfahren und Keirin. “

 

 

 

#068 Werner Mundschin
– 1899 Columbia (USA) Mod. 59
„Die Firma Albert A. Pope Manufacturing Co. in Hartford Connecticut USA baut ab 1897 sehr leichte Stahlrohr-Velos mit Kardanantrieb. Speziell sind die Holzfelgen mit geklebten Reifen, die Hinterradnabe mit Nocken zur Speichenaufnahme, die originale Columbia Karbidlampe an der Gabel und die vordere Stempelbremse mit Bowdenzug.“

 

#069 Stefan Schaefter (präsentiert von Daniel Lörincz)
– 2017 Cipollini Bond
„Genau wie sein Namensgeber Mario Cipollini ist das Modell BOND mit seiner aufpreispflichtigen Camouflage-Lackierung und dem Dekor in Leuchtschrift ein ziemlich extrovertierter Zeitgenosse. Zudem selten anzutreffen, wohl nicht zuletzt wegen des fünfstelligen Einstandspreises. Das Velo fährt sich hart, direkt und respekteinflössend. Ich brauchte fast das ganz Jahr zum zureiten. Gegen Ende der Saison lief es dann an der Leine und machte Spass. Ich denke mal, nicht ich habe dem Rad seine Wildheit genommen, sondern habe mich an seine Eigenheiten gewöhnt und ergeben.“

 

#070 Peter Hopf
Tomassini Mountain Bike
„Hr. Tommasini sagte: Es wäre einer der ersten hergestellten Alurahmen für den MTB-Einsatz, in Italien von Alan geschweißt. Hr. Alan sagt, er habe den Alurahmen für den Einsatz beim Fahrrad als einer der ersten Rahmenbauer mitentwickelt. Tommasini erkannte die frühe MTB-Bewegung Ende der siebziger Jahre, er produzierte zu dieser Zeit aber vorwiegend Stahl-Rennräder. Und bediente sich bei diesem Rad der Kooperation mit seinem Freund Hr. Alan. Nach der Restauration des Rahmens ein Neuaufbau mit einer kompletten Campagnolo Offroad Record Gruppe. “

 

#071 Jens Petersohn
– 1934 PHÄNOMEN aus Zittau
PHÄNOMEN stattete 1934 eine Werksmannschaft aus, die sehr viele Siege eingefahren hat. Aufgrund der großen Nachfrage wurden dann auch Rennräder für den Verkauf gefertigt, was eigentlich nicht vorgesehen war. Von den Rädern gibt es nur noch sehr wenige Exemplare. Das Rad habe ich vor Jahren in einer Privatsammlung gesehen. Ich war vom Farbschema fasziniert. Einige Zeit später wurde ich gefragt, ob ich das Rad möchte. Mir fiel die Kinnlade runter – und hab zugesagt. Als ich das Teil dann abgeholt habe, bekam ich noch das Originale-Plakat dazu. Die Schaltung wurde irgendwann mal nachgerüstet und bei der Restauration am Rad gelassen.“

 

#072 Urs Ruckstuhl
– 1898 Grundner & Lemisch Klagenfurt Bambusrad
„Das Rad wurde 1962 von einem Altstoffhändler im Zürcher Oberland von einem Bauernhof zusammen mit Altmetall mitgenommen. Beim Tanken seines Lieferwagens vom Tankstellenbesitzer, einem Velosammler, entdeckt und gegen ein Moped eingetauscht.“

 

#073 Patrick Dreier
– 2017 DREIERCYCLES BLING THE ROAD
„Nach einer gefühlten Ewigkeit des Schleifens und Polierens und mit dem Resultat, dass meine Hände jenen eines Kohlebergwerkarbeiters glichen, hatte ich es geschafft, viel Bling mit viel Aufwand. Der warme Glanz des polierten Metalls hat bis jetzt nichts an seiner Faszination verloren und sorgte auch schon für etliche Unterhaltungen mit anderen Rennvelofahrern, die ich zufällig auf meinen Touren getroffen habe: „Titanium?“ – „Nein, rostfreier Stahl“ – „Selbstgebaut?“ – „Wie siehts denn aus?“ – „Es sieht sehr schön aus“ – „Ja, selbstgebaut“. Nun ist es also soweit, mehr geht nicht – oder vielleicht doch?“

 

#074 Bruno Peris Renggli feat. Daniel Garcia Moreno
– 2019 Alcor Cycles Mayura
„Das Rad ist eine Kollaboration mit dem Künstler Daniel Garcia Moreno. Der Schwung eines abstrakten Vogels. Die Maltechnik des Pointillismus. Alles soll Geschwindigkeit und Bewegung beim Fahren widerspiegeln.“

 

#075 Stefan Scherzinger
– 1988 Kestrel MXZ
„Nachdem Kestrel zusammen mit Brent Trimble 1987 das erste Fahrrad in Monocoque-Bauweise, das Kestrel 4000 Rennrad, vorstellte, lieferten sie im Herbst 1988 mit dem MXZ ein Mountainbike nach. Dies ist eines der Vorserienmodelle und erkennbar am MXZ-Schriftzug, der in dieser Form nur an einigen Displaymodellen für ausgesuchte Bikeshops und Bikemagazine zu sehen war. Bis ich ihn kaufte, stand dieser Rahmen in einem amerikanischen Bikeshop und wurde nie aufgebaut. Dies war auch besser so, denn die frühen Modelle sollen zum Reissen neigen – und die empfindliche Lackierung mag auch keinen Feindkontakt.“

 

#076 Florian Wiesmann
– 2018 Wiesmann P2810S
„Die Idee dieses Rades war, ein Rad mit klassischer Optik (also mit schönen, alusilbern polierten Komponenten) zu bauen, welches aber keinesfalls Retro, sondern mit moderner Technik ausgerüstet sein soll. Leider hat sich dabei herausgestellt, dass die Potenza-Gruppe, mit welcher das Projekt ursprünglich geplant war, die Ansprüche nicht erfüllen kann. Deshalb ist dann doch ein Unikat herausgekommen, mit einer Athena-Schaltung aus dem Jahre 2011.“

 

#077 Yvonne Oppliger
– 2018 REVLREVL CYCLES CX004
„Dieses schmucke Gravelbike ist ein Geschenk des Rahmenbauers an seine Herzdame.“

 

#079 Stan Pernat
– um 1986 Pinarello Prologo TT
„Das Pinarello Prologo wurde für den Wettlauf gegen die Uhr entwickelt und weist daher einige Besonderheiten auf. Der Rahmen besteht aus starken Columbus Cromor-Rohren, damit man besser und kraftvoll in die Pedale treten kann. Die Rohre sind so geformt, dass sie ein kleineres vorderes Dreieck bilden, und bringen das obere Rohr zum kleinen Vorderrad. Komplett ausgestattet mit SHIMANO Dura Ace 7402 von 1986 und mit originalen Scheibenräder Ambrosio by Logos.“

 

#080 Gilbert Voirol
– 1941 CCM (Canada Cycle and Motor Co.) Ranger
„Nachdem ich „Cross Canada“ gefahren bin und in Vancouver den Sommer verbringen wollte, sah ich das Velo bei einer Wohnungsbesichtigung. Ich konnte es kaufen und es begleitete mich überall hin. Als ich dann in Herbst weiterzog, Richtung Süden, wollte ich das Velo behalten und schickte es in die Schweiz.“

 

#081 Michael Thorn (präsentiert von Manfred Preuss)
– 1978 STELBEL TELAI Stelio Belletti Italy Rodano
„My second favorite wall queen, sad: never driven, never climbed, never raced, but: never overthrown, never crashed, never hurt.“

 

#082 Philipp Lanz
– 1999 Serotta Legend Ti
„Gekauft habe ich es mit einer Ultegra 6500 Gruppe letztes Jahr. Komplett zerlegt und von Grund auf neu erdacht mit einer SRAM Red, Chris King Steuersatz und Mavic R-Sys Laufrädern mit F1 Keramiklagern. Der Rahmen wurde glasperlgestrahlt. Zuletzt kam ein neues Red-Schaltwerk dran mit Oversize-Käfig. Bereifung ist Conti 5000 mit Tubolito Schläuchen.“

 

#083 Josephine Meissner (präsentiert von Bernd Meissner)
– 1975 Stefanoni Super Record
„Teamrad eines Mailänder SemiPro-Teams.“

 

#084 Luis Meissner (präsentiert von Bernd Meissner)
– 1996 Colnago Bititan
„Umbau eines Team Mapei Rahmen zu einem Stadtvelo.“

 

#085 Franz Goldschmidt
– 1974 Witcomb USA
„Der Rahmen wurde „nackt“ in den USA gekauft, die Komponenten von einem englischen Rennrad Marke Falcon (Ernie Clement) übernommen. Bei Rückkehr des Eigentümers in die Schweiz 1976 wurde das Rad mitgeführt. Zurzeit wird es nur noch sporadisch benutzt.“

 

#086 Stefan Utz (mit Reto Trachsel re.)
– 2019 Yeti C-26
„Gemeinschaftsprojekt von RevlRevl Cycles und Cycleworks, exakt 30 Jahre nach der Entwicklung des Yeti C-26. Limitierte Auflage, Made in Switzerland.“

 

#087 Stefan Utz
– 1992 FOES Racing LTS 16
„Rahmen war ein Geschenk von Brent Foes. Restauriert in der Schweiz. Erstes hergestellte Foes Bike. Dieses Bike war der Zeit meilenweit voraus!“

 

#088 Stefan Utz
– 2018 Gary Turner (GT) Auburn
„Gary Turner, Gründer der Marke GT, fertigt mit seinem Sohn Craig Turner wieder exklusive BMX Cruiser and Racing Rahmen im Stil der 80er Jahre. Handmade in Southern California.“

 

#089 Alex Beeler
– 1954 Weber Rad Zürich BS
„Als Bruno Schneider 1953 bei Weber Rad in Zürich seine Lehre als Velomechaniker antrat, gab es eine Besonderheit in seinem Lehrvertrag: Als Teil seiner Lehre würde er sein eigenes Velo bauen, das war dann auch Teil seines Lehrlingslohnes. Und was für ein Velo … eigentlich Tour-de-Suisse-tauglich, mit dem Schnellsten, was Campagnolo damals im Angebot hatte. Aber ausgestattet, um damit jeden Tag zur Arbeit zu fahren, mit Licht und Schutzblechen in Leichtbau, lackiert in seiner Lieblingsfarbe, dazu Chrom, feinstes Pinstriping und seine Initialen auf dem Sattelrohr. Schneider hegte seinen Schatz bis zum Tode. Das Velo ist bis auf Serviceteile und den vorderen Wechsler noch absolut original und unrestauriert.“

 

Fotos: Njazi Nivokazi
Basel, den 27.04.2019
Änderungen vorbehalten

Translate ! »